WM Rozogi (Polen) 2017

 

Deutsche Teams dominieren die WM

4x Gold und 2x Silber - so lautet die Bilanz der deutschen Mannschaften bei der fünften Indiaca-Weltmeisterschaft, die vom 7. bis zum 12. August in Rozogi in Polen stattfand. Maßgeblichen Anteil daran hatten Aktive des CVJM Kamen, die in fünf von sechs Spielklassen insgesamt zehn Nationalspieler stellten. Gold holten die deutschen Männer mit Daniel Marquardt, Matthias Vollmer und Alexander Weber, das Mixedteam mit Sina Kiszka und Mark Potthoff, die Männer 40+ mit Martin Daubitz sowie die von Danny Thiele und Nathali Boese gecoachte Mixed 40+ mit Svea Daubitz, Maik Biernath und Christian Kunze. Silber ging an die Frauen mit Frederike Schmidt und die Frauen 40+. Mit diesen Erfolgen liegt Deutschland im Medaillenspiegel vor Estland und Japan auf Platz 1.

Die WM begann am Montagnachmittag mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier im Atrium nahe der Sporthalle in Rozogi. Mitten in der malerischen Landschaft der masurischen Seenplatte sorgten alle sieben teilnehmenden Nationen bei bestem Wetter für ein farbenfrohes Bild und viel Stimmung. Neben den etablierten Indiaca-Nationen aus Deutschland, Estland, Japan, Luxemburg und der Schweiz nahmen erstmals auch Teams aus Belgien und dem Gastgeberland Polen teil. Karlheinz Bührer, Präsident der International Indiaca Association (IIA), eröffnete die WM im Beisein des Bürgermeisters von Rozogi Zbigniew Kudrzycki. Im Anschluss fand im Landgasthof Tusinek die Welcome-Party statt, bei der die teilnehmenden Aktiven neben polnischen Spezialitäten vom Grill auch alte Freundschaften zwischen den Nationen pflegten und traditionell gemeinsam feierten.

Ab Dienstag startete dann mit den Vorrundenspielen der Frauen 40+ und der Männer 40+ der sportliche Teil der WM. Während die deutschen Senioren ohne Niederlage als Gruppenerste das Halbfinale erreichten, mussten die Frauen 40+ in einem hochklassigen Spiel gegen Estland eine 1:2 Niederlage hinnehmen, qualifizierten sich aber ebenfalls sicher für das Halbfinale. Ein ähnliches Bild brachte der zweite Vorrundenspieltag am Mittwoch: die deutschen Männer gewannen in der offenen Altersklasse alle fünf Spiele klar, die deutschen Frauen beendeten die Vorrunde nach zwei Niederlagen gegen Estland und Titelverteidiger Schweiz nur auf Platz 3. Zum Abschluss der Vorrunde griffen dann am Donnerstag auch die Mixedmannschaften (19+ und 40+) ins Geschehen ein und erreichten wie die anderen deutschen Teams die Halbfinals am Freitag. Die Mixed 40+ unterlag dabei Japan. Die Mixed in der offenen AK wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und blieb ohne Satzverlust.

In den Halbfinalspielen am Freitag konnte es dann nicht besser laufen. In allen sechs Spielklassen gewannen die deutschen Teams und erreichten damit die Endspiele am Samstag. Lediglich die beiden Frauenmannschaften (offene Altersklasse und Seniorinnen) gaben dabei in ihren Spielen gegen die Schweiz bzw. Japan einen Satz ab. Die Männer 40+ siegten ebenso wie die Mixed 40+ gegen Estland. Die Männer und die Mixed in der offenen AK hatten jeweils gegen die Vertretungen aus Japan keine Probleme.

Der Finaltag begann mit dem Endspiel der Frauen 40+ gegen Estland. Leider fanden die deutschen Spielerinnen im gesamten Spiel nicht in ihren Rhythmus und waren in den entscheidenden Phasen zu passiv. Während die Estinnen ihr variables Angriffsspiel aufbauten und insgesamt wenig Fehler machten, konnten die deutschen Seniorinnen von Bundestrainerin Christina Pietsch nur reagieren und dem Druck der Baltinnen nichts entgegensetzen. Mit 19:25 und 21:25 verlor man am Ende glatt in zwei Sätzen und freute sich dennoch über die gewonnene Silbermedaille.

Ähnlich verlief auch der erste Satz im Finale der Mixed 40+ gegen Japan. Mit einer zu hohen Fehlerquote spielte man den Asiaten in die Karten, was diese eiskalt zum 25:19 Satzgewinn ausnutzten. Auch im zweiten Satz lagen die Deutschen ständig in Rückstand, konnten den Abstand aber in Grenzen halten. Dennoch hatten die Japaner bei 24:23 ihren ersten Matchball. Es folgte die beste Phase des gesamten Spiels, in der beide Mannschaften auf höchstem Niveau spielten und sich fast keine Fehler mehr erlaubten. Deutschland gewann den Satz schließlich mit 40:38 und erzwang so den dritten Durchgang. Dort brachen die Asiaten dann ziemlich schnell ein. Mit 25:19 holte die Mixed 40+ von Bundestrainer Danny Thiele damit die erste Goldmedaille für Deutschland.

Im Anschluss machten es auch die Männer 40+ spannend. Mit 23:25 ging der erste Satz knapp an Japan. Danach stellte Bundestrainer Jochen Köcher das System um und wählte damit die richtige Strategie. Mit 25:21 und 25:20 ließen die Senioren nichts mehr anbrennen und holten den zweiten deutschen Titel. Leider verletzte sich gegen Ende des zweiten Satzes Martin Daubitz schwer und erlitt einen Achillessehnenriss. Nach einer kurzen Untersuchung im Krankenhaus war er aber bei der Siegerehrung wieder bei seinem Team.

Für die deutschen Frauen war der Gegner dagegen an diesem Tag zu stark. Die Estinnen ließen von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie die bessere Mannschaft sind. Trotz verschiedener Wechsel fand das deutsche Team nie ins Spiel. Egal was Bundestrainer Marc-Phillip Gessner auch probierte - die Estinnen hatten stets die bessere Antwort parat. 17:25 und 18:25 hieß es am Ende aus deutscher Sicht, wo man aber dennoch mit dem zweiten Platz zufrieden war.

Im Mixed-Finale traf Deutschland auf das junge Luxemburger Team, das im Halbfinale überraschend Estland ausgeschaltet hatte. Vor allem im ersten Satz spielten die Deutschen wie im Rausch und boten dabei Weltklasse-Indiaca. Sie waren den Luxemburgern in allen Belangen überlegen und gewannen deutlich mit 25:14. Im zweiten Satz wechselte Bundestrainer René Abele dann komplett durch. Leider konnten diese Fünf das Niveau nicht halten und ermöglichten den Luxemburgern nach harten Kampf mit 26:28 einen dritten Satz. Dort ließ das deutsche Team dann aber nichts mehr anbrennen und gewann mit 25:16 das dritte Gold des Tages.

Zum Abschluss kam es dann bei den Männern zum Klassiker Deutschland gegen Estland. Die Esten erwiesen sich dabei als der erwartet schwere Gegner und hielten den ersten Satz mit ihrem starken Angriff lange offen. Aber die Deutschen nutzten jede Chance, aus ihrer starken Abwehr heraus Konterangriffe zu landen und sich langsam aber sicher abzusetzen. Mit 25:17 ging der Satz schließlich an die Jungs von Bundestrainer Hannes Münch. Nach etwas verschlafenem Auftakt kam der deutsche Angriff auch im zweiten Satz ins Rollen und Deutschland siegte souverän mit 25:18.

Bei der anschließenden Siegerehrung erklang somit zum Jubel der mitgereisten deutschen Fans viermal die deutsche Nationalhymne. Danach wurde die Flagge der IIA eingeholt und an die TK-Vorsitzende Malene Görg übergeben. Deutschland richtet im kommenden Jahr in Dülmen mit dem Jugendworldcup die nächste internationale Veranstaltung aus. Die nächste WM wird 2021 in Luxemburg stattfinden. Die Woche in Polen klang am Abend mit einer feucht-fröhlichen Afterparty aus.

Bundestrainer Danny Thiele vom CVJM Kamen ist übrigens der Einzige, der bei allen fünf Weltmeisterschaften Gold geholt hat: 2001 und 2004 als Spieler der Männer, 2008 und 2013 als Trainer der Mixedmannschaft und jetzt mit der Mixed 40+.

Die Übersicht mit allen Ergebnissen gibt es auf der Homepage der IIA unter http://www.indiaca-iia.com/results-of-the-world-championship-2017-in-rozogi/

Geschrieben von Dirk Marquardt | aktualisiert am Samstag, 19. August 2017 14:41

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