Worldcup Viljandi (Estland) 2006

 

Ein Bericht

Am Ende überwog dann doch die Freude: mit einem hart erkämpften „Sieg des Willens" im Spiel um Platz 3 gegen Bettendorf (Luxemburg) schafften die Indiacaspieler vom CVJM Kamen den erhofften Sprung auf's Treppchen. Nach einem skandalösen Halbfinale gegen Ülenurme (Estland) fand der 2. Indiaca-Worldcup für Vereinsmannschaften in Viljandi / Estland so doch noch einen versöhnlichen Abschluss. Kapitän Christian „Rausche" Kunze bilanzierte: „ Natürlich hatten wir aufgrund der starken Vorrunde gehofft, das Finale zu erreichen. Aber per Saldo können wir nach diesem Tag auch mit dem 3.Platz zufrieden sein."

Es war ein langer und schwerer Tag für das Team von Trainer Dirk Marquardt. In der Vorrunde am vergangenen Freitag waren zunächst vier Spiele gegen Mannschaften aus vier Nationen zu bestreiten, wobei es zwischen den Spielen nur kurze Pausen gab. Dabei erwies es sich als Vorteil, dass Marquardt aufgrund des großen Kaders allen Spielern Pausen gönnen konnte. Der CVJM unterstrich in allen taktischen Varianten seinen Willen, den 2002 errungenen Titel zu verteidigen. Das Auftaktspiel gegen Vedeggio (Schweiz) bereitete keine Probleme und ging glatt mit 25:16 und 25:15 an die Kamener. Nicht ganz unerwartet erwies sich im 2. Spiel die Mannschaft von Plus One (Japan) als ein ernst zu nehmender Gegner. Nach langem Kampf ging der erste Satz am Ende knapp aber verdient mit 27:25 an das heimische Team. Im zweiten Satz war man dann deutlicher überlegen und gewann glatt mit 25:15. Überraschend wenig Widerstand leistete anschließend Bettendorf beim glatten 25:18, 25:17. Im letzten Spiel gegen Audentes (Estland) reichte dem CVJM dann bereits ein Satzgewinn zum Gruppensieg. Während der 1. Satz noch ausgeglichen verlief und nur knapp mit 27:25 gewonnen wurde, ging der Satz auch hier deutlich mit 25:15 an Kamen.

Dann folgte ein fast dreistündige Pause bis zum Halbfinale gegen Ülenurme. Der CVJM tat sich zunächst schwer, ins Spiel zu finden. Das sollte im ersten Satz auch so bleiben, denn die Esten diskutierten jede Entscheidung der Schiedsrichterin oftmals minutenlang, so dass kein flüssiges Spiel zustande kam. Auch ansonsten agierte die Unparteiische sehr unsicher und entschied in strittigen

Situationen fast immer für die Esten, die ihrerseits keinerlei Fehler zugaben und sich damit auch den Unmut der neutralen Zuschauer zuzogen. Nach fast 45 Minuten (!) ging der 1. Satz knapp mit 25:21 an Ülenurme, und nach einem 0:4 Rückstand zu Beginn des 2. Satzes standen die Sesekestädter bereits mit dem Rücken zur Wand. Nun bewies das Team aber eine tolle Moral und kämpfte sich ins Spiel zurück. Bereits beim Stand von 8:8 schaffte man den Ausgleich und zog dann unbeeindruckt von weiterhin unfairen Aktionen des Gegners unaufhaltsam davon. Mit 25:20 schaffte man den Satz-Ausgleich, und auch im dritten Satz dominierte zunächst der CVJM. Trotzdem gelang es nicht, sich entscheidend abzusetzen, und nach einer 13:11-Führung für Kamen beim Seitenwechsel schafften die Esten beim 16:16 wieder den Ausgleich. Was nun folgte, war Indiaca auf allerhöchstem Niveau, und zum Leidwesen der deutschen Fans spielten sich die Esten in einen wahren Rausch. Mit unglaublichen Abwehraktionen und einem fehlerfreien Angriff zog man trotz einer Auszeit auf 21:16 davon und brachte diese Führung anschließend ungefährdet über die Runden (25:21). Marquardt: „In fast 25 Jahren habe ich ein solches Spiel noch nicht erlebt. Was Ülenurme hier abgezogen hat, war skandalös. Leider haben uns die 5 Punkte in Folge in der entscheidenden Phase des Spiels um den verdienten Sieg gebracht."

Im anschließenden Spiel um Platz 3 traf man erneut auf Bettendorf, das nach der deutlichen Niederlage in der Vorrunde auf Wiedergutmachung drängte und dabei zunächst von dem kräfteraubenden Halbfinale des CVJM profitierte. Ohne große Gegenwehr ging der 1. Satz mit 25:19 an die Luxemburger. Nach einer Ansprache von Trainer Marquardt mobilisierte das Team aber die letzten Kräfte und gewann die nächsten beiden Sätze deutlich mit 25:16 und 25:18. Im Finale am Sonntag unterlag Ülenurme dann dem amtierenden Deutschen Meister vom TSV Grünwinkel glatt in 2 Sätzen.

Kamen: Martin Daubitz, Sven Janssen, Christian Kunze, Stephan Ostermann, Maik Schmidt, Andreas Schmudde, Danny Thiele, Christoph Vannahme und Alexander Weber

Geschrieben von Super User | aktualisiert am Sonntag, 17. Juli 2016 21:12

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